Initiativbewerbung

Schickst du eine Initiativbewerbung an ein Unternehmen, ist das ein klares Statement: Diese Firma ist dein Wunsch-Arbeitgeber, hier möchtest du arbeiten! Genau dieses Unternehmen ist es wert von dir aus tätig zu werden, anstatt auf eine Stellenausschreibung zu warten. Dabei ist es egal, welche Motivation hinter deiner Initiativbewerbung steckt, das Gesamtpaket des Unternehmens scheint stimmig zu sein. Gründe dafür können zum Beispiel ein interessanter Aufgabenbereich, ein naheliegender Arbeitsort oder der gute Ruf der Firma sein.

Bei einer Initiativbewerbung gilt wie bei einer regulären Bewerbung auf eine Stellenausschreibung, die richtige Balance zu finden. Das heißt: Beim Bewerbungsschreiben nicht übertreiben, auf keinen Fall angeben und dich dennoch optimal selbst zu präsentieren.

Was genau bedeutet “Initiativbewerbung”?

Bei dieser Form der Bewerbung ergreifst du die Initiative und bewirbst dich um einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle, die nicht ausgeschrieben ist. Diese Vorgehensweise hat durchaus Sinn, denn es werden nicht alle freien Stellen öffentlich ausgeschrieben – das bedeutet jedoch nicht, dass keine neuen Mitarbeiter aufgenommen werden!

Häufig werden freie Stellen erstmals intern ausgeschrieben oder über Mitarbeiterempfehlungen vergeben. Oder es wurde erst kürzlich eine Arbeitsstelle frei, die aus zeitlichen Gründen noch nicht öffentlich gemacht wurde. In diesem Fall triffst du mit deiner Initiative direkt ins Schwarze! Mit einer Initiativbewerbung bist du anderen definitiv einen Schritt voraus, denn deine Konkurrenz ist deutlich geringer. So hast du die Aufmerksamkeit des Personalverantwortlichen sicher!

Vor- und Nachteile einer Initiativbewerbung

Mit einer Initiativbewerbung gehst du kein Risiko ein, schließlich freut sich jede Firma, wenn du Interesse zeigst. Im Vergleich zu einer klassischen Bewerbung auf eine Stellenanzeige hat die Initiativbewerbung einige Vor- und Nachteile, die du beim Erstellen deiner Bewerbung beachten solltest:

Vorteile einer Initiativbewerbung

  • Kaum Konkurrenz, da die Bewerbung unerwartet kommt
  • Maximale Aufmerksamkeit der Personalverantwortlichen
  • Flexibilität bei der Gestaltung, da du dich auf keine Stelle beziehst

Nachteile einer Initiativbewerbung

  • Aufwendigere Recherche notwendig
  • Möglicherweise ist keine Stelle frei
  • Unklar, welche Qualifikationen vom Unternehmen verlangt werden

Hast du dein Traum-Unternehmen gefunden, solltest du es unbedingt mit einer Initiativbewerbung versuchen. Denn schließlich hast du nichts zu verlieren, außer deine Zeit, die du für das Verfassen deines Bewerbungsschreibens benötigst. Doch dies muss es dir bei den unschlagbaren Vorteilen und den guten Chancen auf deinen Traumjob auf jeden Fall wert sein!

3 Grundsätze zur Initiativbewerbung

Eine gut gestaltete Initiativbewerbung kann dir den Weg in das gewünschte Unternehmen ebnen! Um bei deinen potentiellen Arbeitgebern zu punkten, musst du 3 Grundregeln beherzigen:

  1. Du bist eine Bereicherung für das Unternehmen! Und genau diesen Eindruck musst du auch vermitteln. Das Ziel deiner Initiativbewerbung ist es, deine Unterlagen im Gedächtnis des Personalers zu verankern. Sobald eine geeignete Stelle frei wird, soll er sich an dich erinnern! Verzichte also besser auf Mustervorlagen, die du im Internet findest und gestalte eine persönliche Initiativbewerbung, die deine Stärken hervorhebt.
  1. Du möchtest genau diesen Job, bist aber nicht verzweifelt! Erwecke nicht den Anschein, dass du aus purer Verzweiflung wahllos Blindbewerbungen verschickst. Du weißt, was du kannst und wert bist, dabei stehen deine persönlichen Qualifikationen im Vordergrund. Auch hier ist wieder Individualität gefragt!
  1. Du weißt Bescheid! Nimm dir Zeit für eine gründliche Recherche über das auserwählte Unternehmen. Stöbere dabei in der Rubrik “Über uns” auf der Webseite und durchsuche das Internet nach Arbeitgeberprofilen und Presseartikel. Das Wissen über das Unternehmen ist häufig der Schlüssel zum Erfolg! Passe deine Bewerbung auf den Stil der Firma an.

Worauf kommt es bei der Initiativbewerbung sonst noch an?

Frau füllt Bewerbung aus - Studilux

Im Grunde genommen unterscheidet sich eine Initiativbewerbung nicht gravierend von einer klassischen Bewerbung auf eine Stellenausschreibung. Hierbei ist der Aufbau und auch die inhaltliche Struktur dieselbe. So gehören auch die typischen Bestandteile wie Lebenslauf, Motivationsschreiben, Zeugnisse und Zertifikate zu einer Initiativbewerbung dazu. Dennoch ist es wichtig, einige Besonderheiten zu beachten:

Gründliche Recherche

Ist keine freie Position ausgeschrieben, steht die Recherche für eine überzeugende Initiativbewerbung an erster Stelle. Denn du musst in diesem Fall besonders gut hervorheben, warum dich das Unternehmen einstellen soll. Dabei findest du wertvolle Informationen auf der Webseite der Firma sowie in sozialen Netzwerken. Letzte Unklarheiten beseitigst du am Telefon: Hierbei kannst du direkt nachfragen, ob eine Initiativbewerbung grundsätzlich erwünscht ist und wer dein Ansprechpartner ist. Auf diese Weise bekommst du den perfekten Einstieg für deine Initiativbewerbung!

Richtigen Ansprechpartner finden

Eine Schwierigkeit beim Verfassen deiner Initiativbewerbung besteht darin, dass du dich nicht auf eine ausgeschriebene Stelle stützen kannst und dir wichtige Informationen selbst erarbeiten musst. Die Anrede “Sehr geehrte Damen und Herren” kommt bei den meisten Unternehmen nicht gut an! Wie bereits beim Punkt “Recherche” erwähnt ist es bei dieser Bewerbungs-Variante wichtig, den richtigen Ansprechpartner anzugeben. Dies erweckt einen ersten guten Eindruck und du stellst sicher, dass deine Bewerbung an der richtigen Stelle ankommt und nicht ungelesen im Papierkorb landet.

Mit Lebenslauf und Motivationsschreiben überzeugen

Im nächsten Schritt geht es um die Aufmachung deines Lebenslaufs und deines Motivationsschreiben. Ob du dich dazu entschließt diese mit Hilfe einer Vorlage oder individuell zu gestalten ist dir überlassen! Verzichte jedoch dabei auf Standard-Floskeln und streiche deine Qualitäten in eigenen Worten hervor. Dabei beantworte folgende Fragen:

  • Welche Fähigkeiten bringst du mit?
  • Welche Qualifikationen kannst du vorweisen?
  • Welchen Mehrwert bietest du der Firma?
  • Welche Motivation steckt hinter deiner Bewerbung?

Eine Initiativbewerbung darf nicht langweilen! Willst du nachhaltig auf dich aufmerksam machen, brauchst du mehr als die üblichen Standardfloskeln. Wichtig ist dazu eine knackige, individuelle Einleitung die Lust auf das Weiterlesen macht und im Gedächtnis bleibt.

Stelle gleich zu Beginn einen Bezug zum Unternehmen her. Warum bewirbst du dich für dieses Unternehmen? Aus welchem Grund eignest du dich besonders gut? Hierbei gilt, je persönlicher dein Interesse für die Firma ist, desto sympathischer und authentischer wirkt deine Bewerbung.

Keine Reaktion? Nachfragen erlaubt!

Du hast eine perfekt gestaltete Initiativbewerbung an dein Traum-Unternehmen geschickt, doch keine Reaktion erhalten? In diesem Fall ist es absolut legitim nach ca. 2 Wochen höflich nachzufragen. Diesen Zeitraum von 2 Wochen solltest du der Firma jedoch Zeit geben, um sich deine Bewerbung anzusehen. Wirst du schließlich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen bedenke jedoch, dass das Angebot des Unternehmens eventuell nicht ganz deinen Vorstellungen entspricht. Möglicherweise bietet die Firma erstmal nur einen befristeten Vertrag oder einen Posten in einer anderen Abteilung. In jedem Fall bekommst du jedoch die Bestätigung, dass es sich gelohnt hat die Initiative zu ergreifen!